Konzept von ITMS
Die Vision des ITMS ist es, ein System zu entwickeln und zu implementieren, das in der Lage ist, Quellen und Senken von Treibhausgasen zu überwachen und zu dokumentieren. Um die zu erreichen, werden Atmosphärische Beobachtungen vom Boden, aus der Luft und aus dem Weltraum mit Bottom-up-Flussmodellierung mit hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung sowie mit hochauflösender atmosphärischer (inverse) Modellierung kombiniert.
Seit dem ersten IPCC-Bericht von 1990 wird zunehmend anerkannt, dass es notwendig ist, die Treibhausgasemissionen zu messen, zu überwachen und zu melden, um die vom Menschen verursachte globale Erwärmung zu steuern und abzumildern. Es besteht nun die Notwendigkeit, die nationalen Beiträge zu den Treibhausgasemissionen zu messen, wozu sich die COP27 im Rahmen des Pariser Abkommens kürzlich verpflichtet hat. Trotz der Forschungsanstrengungen in Bezug auf Beobachtungsdaten, Modellierung und Datenassimilation zur besseren Quantifizierung von THG-Flüssen gibt es derzeit keine sektorspezifischen, zeitlich und räumlich expliziten, kohärenten Datensätze zu Quellen und Senken von THG für Deutschland.
Das ITMS-Projekt zielt auf die Entwicklung und Umsetzung eines Systems ab, das atmosphärische Beobachtungen vom Boden, aus der Luft und aus dem Weltraum, hochauflösende Bottom-up-Flussmodelle und hochauflösende atmosphärische (inverse) Modelle zur Überwachung und Dokumentation von THG-Quellen und -Senken kombinieren und nutzen kann. Diese Informationen werden den Anforderungen der Nutzer entsprechen und die Einführung eines unabhängigen Überwachungs-, Berichterstattungs- und Überprüfungssystems (MRV) für Treibhausgasemissionen aus diffusen Quellen wie landwirtschaftlichen und industriellen Tätigkeiten ermöglichen. Eingebettet in einen europäischen Forschungskontext wie die europäischen Copernicus-Aktivitäten zur CO2-Überwachung, insbesondere ICOS, Copernicus und H2020-Projekte, wird das ITMS langfristig sektorspezifische, räumlich und zeitlich hoch aufgelöste Informationen über THG-Quellen und -Senken liefern, die auf die Anforderungen der deutschen Interessengruppen (Industrie, Politik), der EU-Programme und der breiten wissenschaftlichen Gemeinschaft zugeschnitten sind.